Schloss Dhaun liegt auf einem felsigen Bergsporn (400 m ü. N. N.) hoch über dem engen Kellenbachtal und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Im Mittelalter war das „castrum de Dune“ die Hauptburg der Wild- und Rheingrafen. Im 16. Jahrhundert wurde das Schloss erweitert und befestigt. Der Umbau zum Barockschloss und das Anlegen der weitläufigen Gartenanlagen geschah unter der Regentschaft des Wild- und Rheingrafen Carl und seiner Gemahlin Luise. Von 1886 bis 1954 war das Schloss in Besitz der Kirner Fabrikantenfamilie Simon, danach wurde es vom „Zweckverband Schloss Dhaun“ erworben und ausgebaut. Seit 1957 dient Schloss Dhaun als Bildungseinrichtung mit modern eingerichteten Seminarräumen und Übernachtungsmöglichkeiten.

Hinter den altehrwürdigen Mauern des Schlosses erwartet Sie ein Haus voller Leben, in dem die praktischen Vorzüge einer Bildungsstätte zum Tragen kommen.


Zur Geschichte von Schloss Dhaun:

Burg Dhaun lag im Bezirk der Grundherrschaft Simmern unter Dhaun, die seit alters dem Kloster St. Maximin von Trier gehörte und von diesem den Wildgrafen zu Lehen gegeben war. Wann die Burg von den Wildgrafen erbaut wurde, ist nicht überliefert. Möglicherweise hat bereits Graf Emicho V., der 1072-1112 als Graf im Nahegau genannt wird, eine erste hier angelegt, derselbe der auch für die Gründung der Kyrburg über Kirn und der alten Baumburg über Altenbamberg in Anspruch zu nehmen ist. Jedenfalls nennt sich sein gleichnamiger Sohn gelegentlich außer nach der Stammburg Schmidtburg auch nach diesen Burgen.

1215

Allerdings wird die Burg Dhaun zuerst 1215 urkundlich genannt, doch deutet der Zusammenhang des in der Urkunde geschilderten Streits darauf, dass die Burg damals schon eine Zeit bestanden haben muss. Wildgraf Konrad (1214-63), der seinen Hauptsitz auf der Kyrburg gehabt hat, nennt sich 1221 ausdrücklich "comes de Dunen."

1258

Er erlässt 1258 eine Erbordnung, wonach der älteste Sohn Emrich eine Hälfte mit der Kyrburg und Schmidtburg, der andere Sohn Gottfried die andere Hälfte mit den Burgen zu Dhaun und Grumbach erhalten soll. 

1329

Diese älteste Burganlage ist heute nicht mehr zu erkennen. Sie tritt nur einmal in kriegerischen Verwicklungen hervor, als der mächtige Erzbischof Balduin von Trier wegen des Schmidtburger Erbes mit dem Dhauner Wildgrafen in Fehde lag und die Burg belagerte. Damals entstanden gegnerische Befestigungen zu Rodenberg (1329, zerstört 1480), zu St. Johannisberg, Martinstein und Geiersley, während Wildgraf Johann das feste Haus Brunkenstein (1336, 1411 zerstört) zwischen Dhaun und Simmertal anlegte. Dhaun konnte zwar nicht eingenommen werden, aber in der Sühne von 1342 musste der Wildgraf auf die Schmidtburg zu Gunsten des Erzbischofs verzichten und diesem das Öffnungsrecht in Dhaun zugestehen.

1350

Erst die Erfindung der Feuerwaffen machte eine Anpassung der Befestigungen an die neuen Bedingungen der Verteidigung notwendig.

1515

Über die Räumlichkeiten der Burg im 16. Jahrhundert berichteten Inventare von 1515 und 1561, die sich im fürstlichen Archiv von Anholt erhalten haben. Es werden da u.a. genannt "die Badstube, Capellanskammer, Scheuer, Stall, Herren-Stube, Kapelle vor dem Stall, Pulver-Kämmerchen, Gesinde-Stube neben der Kirche, Kanzlei, Turm, Wachthaus, Großer Saal".

1520

Durch eine gute und gezielte Heiratspolitik kamen die Wild- und Rheingrafen von Dhaun zu einem großen, aber weit zerstreuten Herrschaftsbesitz. Die Brüder Philipp und Johann VII teilen den wild- und rheingräflichen Besitz ihres Vaters:

Es erhielt Rheingraf Philipp, als der ältere und Stifter der Linie Dhaun:

  • die Wildgrafschaft Dhaun
  • die Rheingrafschaft Rheingrafenstein
  • die Grafschaft Salm
  • die Herrschaft Neufwiller, Ogewiler, Pouligny und Bayon

Rheingraf Johann VII erhielt als der jüngere und Stifter der Linie Kyrburg:

  • die Wildgrafschaft Kyrburg,
  • die Herrschaft Wildenburg, Dimringen, Mörchingen, Büttlingen, Flonheim, Asmenz
  • die Öffnung des Schlosses Salm

Beiden gemeinschaftlich verblieben:

  • die Herrschaften Binstingen, Grumbach (nur bis zum Tode des Oheims)
  • die Bergwerke bei Rheingrafenstein, Grandfontaine, Plaine und Gemaingonte
  • die Waldung von Wildenburg und Gromenau
  • eine Wiese bei Schmidtburg
  • Kirn "samt dem Stättlein daran" Sulzbach, Meddersheim und Kirschroth mit aller "Oberkeydt, Gerichte und Nutzung".

Somit war die vorher ungeteilte Rheingrafschaft in zwei Linien geteilt; in die von Dhaun und in die von Kyrburg.

1521

Große Erweiterungsbauten begann Wild- und Rheingraf Philipp (gest. 1521). Nach seinem frühen Tode wurden die Arbeiten unter seiner Witwe, Antonia von Neufchatel, fortgesetzt. Auch an der Georgskapelle sind damals Bauarbeiten ausgeführt worden.

1574

Das bisher ungeteilte Haus wurde unter den Söhnen des 1569 in Frankreich verstorbenen Rheingrafen Johann Philipp wie folgt aufgeteilt:

Rheingraf Friedrich, der Stifter der Linie Salm, erhielt

  • die Grafschaft Salm und Langenstein,
  • die Herrschaft Diller, mit den Bavonien, Vinstingen,
  • die Herrschaften Ogewiller, Bayon und Neuwiller (der lothringische Teil der Rheingrafschaft).

Rheingraf Johann Christoph, der Stifter der Linie Grumbach, erhält

  • die Herrschaften Grumbach und Rheingrafenstein.

Rheingraf Adolf Heinrich, der Jüngste der Brüder und Gründer der besonderen Linie Dhaun, erhält

  • die Herrschaft Dhaun.
1729

Es vergeht fast ein Jahrhundert, ehe wir etwas von neuen Anlagen hören. Erst der Wild- und Rheingraf Karl versuchte 1729 durch Umgestaltung der mittelalterlichen Burg eine moderne Residenz zu schaffen. Er führte den Nordwestflügel des Innenhofs neu auf und benutzte das große Gelände auf der Rückseite des Schlosses zur Anlage eines ausgedehnten Barockparkes im französischen Stil.

1729

Es vergeht fast ein Jahrhundert, ehe wir etwas von neuen Anlagen hören. Erst der Wild- und Rheingraf Karl versuchte 1729 durch Umgestaltung der mittelalterlichen Burg eine moderne Residenz zu schaffen. Er führte den Nordwestflügel des Innenhofs neu auf und benutzte das große Gelände auf der Rückseite des Schlosses zur Anlage eines ausgedehnten Barockparkes im französischen Stil.

   
1750

Schon bald darauf starb die Dhauner Linie des wild- und rheingräflichen Geschlechtes aus. Das Schloss blieb einstweilen Witwensitz

1794-1804

Französische Truppen besetzen Schloss Dhaun. Sie verkaufen es als Nationalgut an Andreas van Recum, der die Gebäude abreißen und Teile nach Kreuznach auf die Kauzenburg bringen lässt.   

   
1822

Lehrer Schmidt erwirbt einen Teil der Burgruinen, einen anderen der Dhauner Gasthausbesitzer Eppelsheimer. Die Ruinen werden als Steinbruch genutzt

   
1850

Dr. Adolf Warendorf aus Trier erwirbt die Ruine und beginnt mit Sanierungen. Romantisierende Elemente (z. B. Zinnen am Untertor)gehen auf ihn zurück. Der Garten wird im englischen Landschaftsstil gestaltet.

   
1886

Das Schloss wird vom "Zweckverband Schloss Dhaun" erworben, der seit dieser Zeit umfangreiche Ausbau- und Umbauarbeiten durchführte.

   
1957

Die Heimvolkshochschule, heute Schlossakademie, nimmt ihren Betrieb auf Schloss Dhaun auf

   
ab 1970 Das Palasgebäude wird neu errichtet
 

Heute befindet sich hinter den alten ehrwürdigen Mauern der Sitz der Schlossakademie Schloss Dhaun.
Die Bildungsstätte verfügt über fünf Seminarräume, die mit modernster Technik ausgestattet sind. In den 22 Einzel- und 8 Doppelzimmern können die Seminarteilnehmer übernachten.
Im Rittersaal werden in den Pausen reichhaltige Mahlzeiten serviert. Ihre Freizeit können die Teilnehmer in den ausgedehnten Parkanlagen, in der Sauna oder im Turmzimmer mit großem Balkon und wunderschönem Blick ins Nahetal verbringen.

 Quelle: www.kirnerland.de